Qigong
Traditionelles China - modern: Zhanzhuang Qigong im Yiquan
Zhan Zhuang Qigong ist ein Übungssystem, das nicht nur die traditionelle Weltanschauung der Chinesen wiederspiegelt, sondern es auch dank moderner Lehrmethoden, die in den 40er Jahren des letzten Jahrhunderts durch Wang Xiangzhai ausgearbeitet und propagiert wurden, für jedermann verständlich macht.
In den 20er Jahren war Wang Xiangzhai ein XingYiQuan (Form-Geist-Boxen) - Experte und lehrte diesen Stil, begann aber, ihn zu überarbeiten und zum Yiquan mit stark augebauten Zhan Zhuang (Stehende Säule) "herauszufiltern". In den folgenden Jahren bis Ende der 30er Jahre nahm er die stilisierte Formen sowie alte Stereotypen über Dantian, Meridiane und Qi, als uneffiziente Methoden zum Erreichen des Gongfu im Yiquan, aus der Lehre heraus. Nach dem die Kommunisten im Jahr 1949 an die Macht kamen, und man das ganze Kampfsystem offiziell nicht mehr lehren durfte, konzentrierte sich Wang Xiangzhai auf ausgesuchten Gesundheits-Trainingsmethoden des Yiquan, den Zhan Zhuang Qigong. [1] Diese wurden von Prof. Yu Yongnian, seinem Schüler aus dieser Zeit, in den 50er als eine Therapie- und Rehabilitationsmethode in Krankenhäusern und Sanatorien der Volksrepublik China vorgestellt und eingeführt. Die Übungen aus den 40er Jahren bilden bis heute die Bewegungsgrundlage des Yiquan.
Eine, unter dem Namen: "Baum umarmen", "Stehen wie eine Kiefer","Stehen wie ein Baum" u.ä. bekannte Stehübung, sieht äußerlich zwar in den meisten Kampfsystemen sowie im Qigong fast identisch wie die "Chengbao Zhuang" im Yiquan aus, unterscheidet sich aber im Grundkonzept. Diese Unterschiede kann man deutlich erkennen, wenn man sich die Chengbao-Übung, die Meister Wang "forschend Aufweiten - Umarmen" genannt und Ende der 50er Jahre folgendermassen beschrieb:
"Chengbao shi: Die Füße, schulterbreit auseinander gestellt, bilden das umgedrehte Zeichen / \ (chin. 8). Das Körpergewicht wird gleichmässig auf beide Füße verteilt. Der Hauptbelastungspunkt befindet sich gleich hinter der Vorderseite des Fußes (dort, wo die Wöllbung anfängt). Die Knie sind leicht gebeugt. Sie sollten nicht weiter als die Zehen vorgeschoben werden (abhängig von dem Zustand des Patienten, können sie weniger oder gar nicht gebeugt bleiben). Der Rumpf ist aufgerichtet, die Arme abgerundet, die Achselhöhlen halb geöffnet. Die Schulter wird leicht nach hinter geschoben, so dass der Brustkorb geöffnet bleibt - es bildet sich dadurch eine zarte, flinke Straffheit. Die Arme werden vor den Brustkorbgehoben. Die Schultern sollten gelockert sein, die Ellbogen leicht herunterhängen. Der Abstand zwischen den Händen und dem Brustkorb misst ungfähr einen Fuß. Die Fingerspitzen beider Hände zeigen zueinander. Der Abstand zwischen ihnen beträgt ungefähr 3 Fäuste. Die Handflächen sind nach innen gerichtet, so als ob sie einen großen Luftballon umarmen würden. Die Handflächen können auch nach außen zeigen, als ob sie etwas wegschieben würden. Der Kopf ist aufgerichtet oder leicht nach hinten geneigt. Die Augen sind halb geschlossen oder natürlich geöffnet (bessonders in der ersten Übungsphase), die Lippen sind ebenfalls leicht geöffnet. Der ganze Körper sollte entspannt bleiben nach der Regel "entspannt, aber nicht schlaff". Dabei kann eine Empfindung wie beim Urinieren, ohne dabei zu urinieren helfen. Auf dem Gesicht sollte ein leichtes "Lächeln - Nichtlächeln" bewahrt werden." [2]
Wie die Chengbao Übung, die weiter von Yao Zongxun im Sinne des Großmeisters verfeinert wurde, heutzutage in China in der Zongxun Wuguan Schule von Meister Yao Chengguang unterrichtet wird, können Sie in Grundlagen "Aufweiten-Umarmen" Stellung nachlesen.
Drei Generationen der chinesichen Yiquan Meister, haben aus eigener lebenslanger Erfahrung und Praxis ein durchdachtes Übungssystem, die Steh - Gesundheitsübungen (jianshen zhuang) herausgearbeitet, das ohne uralten chinesischen Begriffen auskommt. Damit haben sie erreicht, dass sie im modernen China mit Erfolg angewendet werden, ohne dass das traditionelles Gedankengut falsch- oder überinterpietiert werden könnte.
Meister Wang Xiangzhai hat seine Zhan Zhuang nie als Übungen zum Entfalten von esoterischen, übernatürlichen Energien oder als "Meditation im Stehen" gelehrt. Für ihn waren sie ein Werkzeug zum Erreichen der kriegerischen Fertigkeiten und zugleich eine gute Heilungsmethode. Diese Tatsache wird aber von Qigong- und Kampfkunstlehrern außerhalb von China all zu gerne "übersehen", obwohl sie sich zum Teil auf Meister Wang und seinen Nachfolger berufen.
[1] Der Name Qigong wurde in China erst in den 50er Jahren des 20. Jhr. eingeführt (Quelle: Wikipedia/Qigong)und wird dort allgemein als Bezeichnung für unterschiedliche Übungen wie z.B. Yoga-Qigong oder Zhan Zhuang Qigong verwendet, nicht nur für Übungen, die auf der Arbeit mit Qi-Enegie basieren.
[2] Zhan Zhuang (Collection of Wang Xiangzhai's late period works, concentrating on cultivating health. English version.)
Autor: Ch. Ratka
Traditionelles China - modern: Zhanzhuang Qigong im Yiquan
Zhan Zhuang Qigong ist ein Übungssystem, das nicht nur die traditionelle Weltanschauung der Chinesen wiederspiegelt, sondern es auch dank moderner Lehrmethoden, die in den 40er Jahren des letzten Jahrhunderts durch Wang Xiangzhai ausgearbeitet und propagiert wurden, für jedermann verständlich macht.
In den 20er Jahren war Wang Xiangzhai ein XingYiQuan (Form-Geist-Boxen) - Experte und lehrte diesen Stil, begann aber, ihn zu überarbeiten und zum Yiquan mit stark augebauten Zhan Zhuang (Stehende Säule) "herauszufiltern". In den folgenden Jahren bis Ende der 30er Jahre nahm er die stilisierte Formen sowie alte Stereotypen über Dantian, Meridiane und Qi, als uneffiziente Methoden zum Erreichen des Gongfu im Yiquan, aus der Lehre heraus. Nach dem die Kommunisten im Jahr 1949 an die Macht kamen, und man das ganze Kampfsystem offiziell nicht mehr lehren durfte, konzentrierte sich Wang Xiangzhai auf ausgesuchten Gesundheits-Trainingsmethoden des Yiquan, den Zhan Zhuang Qigong. [1] Diese wurden von Prof. Yu Yongnian, seinem Schüler aus dieser Zeit, in den 50er als eine Therapie- und Rehabilitationsmethode in Krankenhäusern und Sanatorien der Volksrepublik China vorgestellt und eingeführt. Die Übungen aus den 40er Jahren bilden bis heute die Bewegungsgrundlage des Yiquan.
Eine, unter dem Namen: "Baum umarmen", "Stehen wie eine Kiefer","Stehen wie ein Baum" u.ä. bekannte Stehübung, sieht äußerlich zwar in den meisten Kampfsystemen sowie im Qigong fast identisch wie die "Chengbao Zhuang" im Yiquan aus, unterscheidet sich aber im Grundkonzept. Diese Unterschiede kann man deutlich erkennen, wenn man sich die Chengbao-Übung, die Meister Wang "forschend Aufweiten - Umarmen" genannt und Ende der 50er Jahre folgendermassen beschrieb:
"Chengbao shi: Die Füße, schulterbreit auseinander gestellt, bilden das umgedrehte Zeichen / \ (chin. 8). Das Körpergewicht wird gleichmässig auf beide Füße verteilt. Der Hauptbelastungspunkt befindet sich gleich hinter der Vorderseite des Fußes (dort, wo die Wöllbung anfängt). Die Knie sind leicht gebeugt. Sie sollten nicht weiter als die Zehen vorgeschoben werden (abhängig von dem Zustand des Patienten, können sie weniger oder gar nicht gebeugt bleiben). Der Rumpf ist aufgerichtet, die Arme abgerundet, die Achselhöhlen halb geöffnet. Die Schulter wird leicht nach hinter geschoben, so dass der Brustkorb geöffnet bleibt - es bildet sich dadurch eine zarte, flinke Straffheit. Die Arme werden vor den Brustkorbgehoben. Die Schultern sollten gelockert sein, die Ellbogen leicht herunterhängen. Der Abstand zwischen den Händen und dem Brustkorb misst ungfähr einen Fuß. Die Fingerspitzen beider Hände zeigen zueinander. Der Abstand zwischen ihnen beträgt ungefähr 3 Fäuste. Die Handflächen sind nach innen gerichtet, so als ob sie einen großen Luftballon umarmen würden. Die Handflächen können auch nach außen zeigen, als ob sie etwas wegschieben würden. Der Kopf ist aufgerichtet oder leicht nach hinten geneigt. Die Augen sind halb geschlossen oder natürlich geöffnet (bessonders in der ersten Übungsphase), die Lippen sind ebenfalls leicht geöffnet. Der ganze Körper sollte entspannt bleiben nach der Regel "entspannt, aber nicht schlaff". Dabei kann eine Empfindung wie beim Urinieren, ohne dabei zu urinieren helfen. Auf dem Gesicht sollte ein leichtes "Lächeln - Nichtlächeln" bewahrt werden." [2]
Wie die Chengbao Übung, die weiter von Yao Zongxun im Sinne des Großmeisters verfeinert wurde, heutzutage in China in der Zongxun Wuguan Schule von Meister Yao Chengguang unterrichtet wird, können Sie in Grundlagen "Aufweiten-Umarmen" Stellung nachlesen.
Drei Generationen der chinesichen Yiquan Meister, haben aus eigener lebenslanger Erfahrung und Praxis ein durchdachtes Übungssystem, die Steh - Gesundheitsübungen (jianshen zhuang) herausgearbeitet, das ohne uralten chinesischen Begriffen auskommt. Damit haben sie erreicht, dass sie im modernen China mit Erfolg angewendet werden, ohne dass das traditionelles Gedankengut falsch- oder überinterpietiert werden könnte.
Meister Wang Xiangzhai hat seine Zhan Zhuang nie als Übungen zum Entfalten von esoterischen, übernatürlichen Energien oder als "Meditation im Stehen" gelehrt. Für ihn waren sie ein Werkzeug zum Erreichen der kriegerischen Fertigkeiten und zugleich eine gute Heilungsmethode. Diese Tatsache wird aber von Qigong- und Kampfkunstlehrern außerhalb von China all zu gerne "übersehen", obwohl sie sich zum Teil auf Meister Wang und seinen Nachfolger berufen.
[1] Der Name Qigong wurde in China erst in den 50er Jahren des 20. Jhr. eingeführt (Quelle: Wikipedia/Qigong)und wird dort allgemein als Bezeichnung für unterschiedliche Übungen wie z.B. Yoga-Qigong oder Zhan Zhuang Qigong verwendet, nicht nur für Übungen, die auf der Arbeit mit Qi-Enegie basieren.
[2] Zhan Zhuang (Collection of Wang Xiangzhai's late period works, concentrating on cultivating health. English version.)
Autor: Ch. Ratka